Von der Stunden- zur Ergebnisorientierung

Beobachtungen aus der Produktion in der Corona Zeit

Dienstnehmer bekommen in Österreich in Kurzarbeit ca. 80% ihres Normalgehalts bezahlt. Arbeiten dürfen sie zwischen 10-90% der Normalarbeitszeit. Welche Auswirkungen haben diese relevanten rahmensetzenden Faktoren auf die Leistung in der Produktion?
Erste Beobachtungen zeigen, dass Mitarbeitende in der Produktion in der Lage sind, 100% Leistung in 80% der Zeit zu bringen.

Hypothesen zum Status Quo:

  • Die Unternehmen haben in der Vergangenheit die Leistungsfähigkeit ihrer Produktionsmitarbeitenden unterschätzt.
  • Die Unternehmen haben die Dauer der Arbeitsprozesse falsch berechnet und die Dienstnehmer haben dies dankbar angenommen.
  • Die Mitarbeitenden denken sehr loyal für ihr Unternehmen und strengen sich in der Krisenzeit besonders an.
  • Die Mitarbeitenden haben Angst um ihren Arbeitsplatz und wollen mit überdurchschnittlicher Leistung überzeugen und Werbung für sich machen.
  • Mitarbeiter denken auf Stundenbasis: Ich werde für 38,5h/Woche bezahlt. Dann organisiere ich mich und meine Arbeit so, dass ich den Anforderungen in dieser vorgegebenen Zeit gerecht werde. Bin ich schneller, riskiere ich mehr arbeiten zu müssen.
    (Ähnliche Beobachtungen sind bei Verkäufern zu beobachten, die überdurchschnittlich gute Monatsergebnisse in den nächsten Monat übertragen oder befürchten, dass die SOLL-Vorgaben erhöht werden).
  • Die Produktionsmitarbeitenden denken sich „Ich bekomme nur 80% bezahlt. Dann schaue ich, dass ich fertig werde, um die weiteren 20% für private Interessen zu nutzen“.
  • Mitarbeitende haben durch 80% Bezahlung auf ergebnisorientiertes Handeln umgestellt. Präsentismus und zeitverzögernde Maßnahmen wurden für privat zur Verfügung stehende Zeit eingestellt.

Ansatz: Weg von Stundenorientierung hin zu Ergebnisorientierung

In vielen Projekten und gestaltenden Tätigkeiten hat sich diese Denke längst durchgesetzt „Wenn ich schneller fertig bin, gewinne ich Zeit für andere, ggfs. auch private Themen.“ Diese Herangehensweise belohnt Kreativität und zielstrebige Lösungsorientierung. Und wir sprechen hier nicht von der Reduzierung des Qualitätsanspruchs. Mit Mitarbeitenden wird vorab vereinbart, was es dem Unternehmen wert ist, wenn das Ziel erreicht wird (vgl. Prämie für Sportmannschaften, wenn es um den Einzug ins Finale geht).

Hypothesen zu diesem Ansatz: Ergebnisorientierung in der Produktion

  • Mitarbeitende übernehmen Verantwortung für das Ergebnis.
  • Mitarbeitende beschäftigen sich lösungsorientiert mit dem Prozess.
  • Mitarbeitende warten bei auftretenden Schwierigkeiten nicht auf Lösungen von oben, sondern gehen diese im Eigeninteresse selber an.
  • Teamentwicklung: Mitarbeitende übernehmen füreinander Verantwortung und achten aufeinander.
  • Um sich nicht überflüssig zu fühlen, müssen Führende ihr Kerngeschäft neu lernen.

Ergebnis- statt Stundenorientierung - mit unseren Kunden verfolgen wir diesen Ansatz weiter. Bei Interesse und Fragen gerne melden.

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